Hier seht ihr ein ganz besonderes Herzensprojekt. Meine Oma, die putzmunter ist :) hat sich eine Urne von mir gewünscht. Sie hat mir ganz freie Hand gelassen. Für mich war klar, das ich ihr die Metasätze der Herzmeditation wünschen möchte. Die gehen für mich über den Tod hinaus, in ein vielleicht nächstes Leben. Die 4 klassischen Herzenswünsche der buddhistischen Herzmeditation, die man erst sich selbst, dann geliebten Menschen und schließlich dem Feind wünscht lauten:
-Mögest du glücklich sein
-Mögest du sicher sein
-Mögest du gesund sein
-Mögest du unbeschwert sein
Man fügt außerdem, einen für sich passenden Satz hinzu. Ich hier: Mögest du frei sein.
Somit habe ich 4 Sätze auf dem Deckel verewigt, mögest du gesund sein, habe ich durch frei sein ersetzt.
Sich mal mit der Endlichkeit auseinanderzusetzen, hat mir sehr viel gegeben. Es wird nicht die letzte Urne sein, die ich gemacht habe.
Noch kurz zur technischen Umsetzung für keramikinteressierte: Urnen unterliegen in Deutschland keiner Gesetzgebung, somit habe ich am ortsansässigen Friedhof nachgefragt, wie hier die Vorgaben sind. Glücklicherweise gab es hier keinerlei Vorgaben an Beschaffenheit. Ob die Urne später zerfällt, hängt natürlich mit dem Brennbereich zusammen. Zwischen 900 Grad und hier 1220 Grad sind denkbar. Das Gefäß muss Platz für einen Behälter aus dem Krematorium bieten, der in die Urne gebettet wird. Hier am besten beim örtlichen Bestatter nachmessen und bei Steinzeug 11% Schwindung mit einrechnen. Seitlich müssen Löcher für Bänder vorgesehen sein.
Alles Liebe eure Sabine