Workshop mit Mami Kato, Tokoname Japan
Im Studio von Susanne Lucasz-Ringel trafen sich 12 Keramik begeisterte um von Mami Kato aus Japan zu lernen. Mami ist gerade auf einer Workshop Rundreise durch Europa, zuletzt in der Normandie, machte sie die letzten Tage Halt in Baden-Württemberg.
Da mich immer die Geschichte hinter talentierten, einzigartigen Menschen interessiert, erstmal zu Mamis Person. Mami hielt neben dem Keramik Kurs einen Vortrag über ihre Kunst, japanische Philosophie und ihren Werdegang, deswegen kann ich darüber etwas erzählen.
Mami stammt aus Tokoname, dieses Gebiet ist bekannt für seine spezielle Keramik. Eine bekannte Form ("Tekoe") aus dieser Region, war auch Teil des Workshops. Nachdem Mami auf Wunsch ihres Vaters, einige Zeit Mathematik studiert hatte wandte sie sich später der Keramik zu. Ihrer Passion, wie sie es selbst nennt. Schon bald geht sie von den traditionellen Gefäßen ihrer Heimatstadt, in ihre selbst entwickelte, spezielle Plattentechnik über und lässt besondere Porzellan Gefäße entstehen, die mich an faszinierend, unperfekte Einzelstücke erinnern. Dabei gewann sie in Japan einige Preise unter anderem in einer Region, die wie sie selber sagt, sehr Männer Dominiert ist, hier war sie die erste Frau, die ausgezeichnet wurde. Die spezielle Form ihrer Gefäße, erhält sie wenn sie Löcher in den Boden gräbt und dort den Ton einlegt. Auch Ausbuchtungen in Fels und ähnliches, nutzt sie hierfür. Diese Technik war allerdings nicht Thema des Workshops, sondern die japanische Art des drehens an der Töpferscheibe, welche Mami ebenfalls in Perfektion beherrscht.
Doch auch hier, bleibt sie ihrer Vision des unperfekten treu. Sie sagt zum Einstieg, das sie sich an der Natur orientieren will, dort sei nichts gerade. Zitat Mami Kato "unperfekt means naturally for me". Dieser Grundsatz bewegt mich auch bei meiner "the mindful line", ich möchte hier kein Stück wie das andere machen, mir mein Können an der Drehscheibe beweisen um das perfekte Stück, mit ein paar ruckartigen Handgriffen zu zerstören, um es so zu einem Unikat zu machen, wie es eben nur in der Natur zu finden ist. Dort wo alles was entsteht, auch wieder vergeht.
Interessant fand ich, das Mami größen Wert auf den Boden der Gefäße legt. Das liegt daran, sagt sie, das die Japaner Teeschalen in der Hand liegen haben, es muss sich deshalb gut anfühlen, meint sie. Ist der Tee ausgetrunken, wird das Stück gedreht und der Boden bewundert. Das inspiriert auch mich dazu, den Böden meiner Gefäße, künftig mehr Aufmerksamkeit zu geben. Mir kommt generell vor, das Gebrauchskeramik in Japan, allein durch die Teezeremonien, einen viel höheren Stellenwert hat. Das würde ich mir für Deutschland auch wünschen.
Ich lernte von Mami in 3 Tagen Workshop, Philosophie und Techniken der japanischen Keramik Kunst kennen und beginne gleich Morgen damit, diese Technik zu vertiefen. The Tokoname Line, könnt ihr in ein paar Wochen auf meiner Homepage sehen und natürlich auch erwerben. Von meinen Händen, in eure.
Alles Liebe, eure Sabine